„Kleine Helden – große Helfer“ – Für optimale Lebenschancen von Frühgeborenen

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Frühgeborene sind in der Regel nicht krank, sondern hauptsächlich unreif und daher auf eine optimale Umgebung angewiesen. Ziel der Online-Kampagne ist die Verbesserung der medizinischen Versorgung und die Stärkung des familiären Umfeldes.

Eine starke Eltern-Kind-Bindung basiert auf elterlichen Kompetenzen, wie Selbstwirksamkeit und Feinfühligkeit, um die Entwicklungspotenziale des eigenen Kindes zu erkennen und bestmöglich fördern zu können. „Wir wollen gemeinsam unterstützend tätig werden. Das entspricht auch dem erst kürzlich veröffentlichten nationalen Gesundheitsziel ,Gesundheit rund um die Geburt und im ersten Lebensjahr‘, initiiert und herausgegeben vom Bundesgesundheitsministerium. Damit wird die Bedeutung von passgenauen Hilfsangeboten in der Schwangerschaft, rund um die Geburt und im ersten Lebensjahr für eine gesunde Entwicklung aller Kinder unterstrichen“, erklärt Barbara Grieb, die Vorsitzende des Bundesverbandes „Das frühgeborene Kind“ e. V. den Hintergrund der Kampagne.

Ab 1. Juni 2017 will der Bundesverband gemeinsam mit seinen Partnern und im Bereich der Frühgeborenenversorgung aktiven Einrichtungen mittels der Online-Kampagne „Kleine Helden – große Helfer“ unter www.kleine-helden.org auf das Thema Frühgeburt und deren Folgen aufmerksam machen – „es gilt die besonderen Bedürfnisse von betroffenen Familien schlicht noch tiefer in das Bewusstsein unserer Gesellschaft zu rücken“, so Grieb weiter.

Die Kampagne „Kleine Helden – große Helfer“ hat dabei außerdem zum Ziel, beispielgebende Modelle auf eine Systemebene zu bringen, um optimale Lebenschancen für Frühgeborene flächendeckend zu fördern. Über ein halbes Jahr hinweg soll nun monatlich eine Kernbotschaft dargestellt und umfassend beleuchtet werden – den Anfang macht im Juni der Themenschwerpunkt „Familie im Mittelpunkt“.
Kinder brauchen ihre Eltern und Eltern brauchen ihre Kinder! „Ein tragfähiges soziales Familiengefüge ist für die gesunde Entwicklung von Frühgeborenen ganz besonders wichtig und muss daher von Beginn an bestmöglich gefördert werden“, erklärt Barbara Grieb. Ziel muss es sein, in der Klinik mehr Zeit und Raum für die Familie als Ganzes zu schaffen. „Wenn es um die Versorgung kranker Kinder geht, sind Eltern für Kinderärzte und Pflegekräfte ein unverzichtbarer Partner. Wir brauchen gut informierte Eltern, die schon in der Schwangerschaft eine Vorstellung davon haben, was nach der Geburt auf sie zukommt – ein entsprechendes Elterncoaching ist daher unverzichtbar“, so Grieb weiter.

In diesem Zusammenhang stellt unter anderem das Universitätsklinikum Dresden das Konzept „FamilieNetz Dresden“ vor. Auch der Bundesverband „Bunter Kreis e. V.“ beteiligt sich an der Kampagne, ebenso das Perinatalzentrum an der Uniklinik Köln, das unter dem Themenschwerpunkt „Familie im Mittelpunkt“ auf die enge Bindung von Eltern und Kind bereits im Kreissaal eingeht. „Wenn ein Kind zu früh oder krank geboren wird, ist häufig schon die Vorfreude in der Schwangerschaft durch Sorgen und Ängste getrübt, und vielfach müssen die Erwartungen, die an die Geburt und das Leben mit dem Kind in der ersten Phase geknüpft wurden, relativiert werden“, betont Dr. Angela Kribs, Leiterin der Neonatologie an der Uniklinik Köln, der es aufgrund dessen ein großes Anliegen war, sich der Kampagne anzuschließen.
Natürlich seien darüber hinaus bundesweit alle auf dem Gebiet der Frühgeborenenversorgung aktiven Einrichtungen aufgerufen, sich an der Kampagne zu beteiligen und unter www.kleine-helden.org Einblicke in ihre wertvolle Arbeit zu gewähren. „Wir freuen uns über weitere Beiträge, die deutlich machen, wie vielfältig Unterstützungs- und Hilfsangebote aussehen können“, erläutert die Bundesverbandsvorsitzende Barbara Grieb.

Informationen zum Thema im Portal:

Wenn ein Kind unreif zur Welt kommt
Von einer Frühgeburt wird gesprochen, wenn das Baby vor Vollendung der 37. Schwangerschaftswoche geboren wird oder weniger als 2.500 g wiegt.