Vorlesen von der Geburt bis zum Schulanfang

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Es ist nie zu früh, mit dem Vorlesen zu beginnen. Hier einige Tipps und Hinweise, die Eltern und alle Interessierte beim Vorlesen unterstützen.

So bereiten Sie Ihr Kind schon früh auf das Lesen und Schreiben vor

Das Wichtigste bei allem ist: Lesen Sie vor, genießen Sie die gemeinsame Zeit mit Ihrem Kind und haben Sie Freude an den Büchern.

Fünf-Finger-Regel
Wenn Ihr Kind von Geburt an viel Erfahrung mit Sprache und Schrift macht, lernt es leichter lesen und schreiben. Ihr Kind lernt am besten Lesen und Schreiben, wenn Sie möglichst oft in der Familiensprache (das ist die Sprache, die Sie mit Ihrem Kind in der Familie im Alltag sprechen): miteinander sprechen, zusammen spielen, gemeinsam Lieder singen, Bücher vorlesen und über die Geschichte sprechen, zusammen malen und Ihr Vorschul-Kind ermuntern, das ein oder andere Schriftzeichen zu schreiben.

Sie können sich leicht die Fünf-Finger-Regel merken, die für das Lernen des Kindes wichtig ist:

  • sprechen
  • spielen
  • singen
  • vorlesen
  • malen und schreiben

Sehen Sie dabei das Lernen von Lesen- und Schreiben immer als eine Art Spiel, das Spaß macht. Üben Sie niemals Druck auf das Kind aus, dann lernt es besser und mit Freude.

Spielen: Erkunden der Welt
Spielen hilft Kindern, sich auszudrücken. Spielen hilft Kindern auch, Gedanken in Worte zu verwandeln. Wenn Sie das nächste Mal gemeinsam mit Ihrem Kind spielen, dann erzählen Sie ihm, was Sie spielen. Wenn Ihr Kind also mit einem Auto spielt, können Sie zum Beispiel sagen: „Das Auto fährt schnell um die Kurve“. Spielen Sie mit Ihrem Kind die Geschichte die Sie gerade vorgelesen haben, mit Puppen und Spielzeug nach. Dann versteht Ihr Kind die Geschichte besser.

Beim Spielen geht es mehr um das Erkunden der Welt: Lassen Sie Ihr Kind Neues entdecken und ausprobieren. So wird Ihr Kind neugierig auf die Welt, hat Lust zu lernen, über Dinge nachzudenken, Fragen zu stellen und mit anderen über Erlebnisse zu sprechen.

Über Geschichten sprechen
Durch die Geschichten im Buch kann Ihr Kind mehr über seine eigenen Erfahrungen lernen und darüber sprechen. Junge Kinder können ihre Gefühle (zum Beispiel Angst oder Trauer) oft noch nicht sprachlich auszudrücken. Das können Kinder lernen, wenn Sie ihnen passende Geschichten vorlesen und mit ihnen darüber sprechen. Das ist ein wichtiger Teil der kognitiven und emotionalen Entwicklung – in welcher Sprache vorgelesen wird, ist dabei nicht wichtig.

Lieder und Reime
Alle Kinder lieben Lieder und Reime, besonders kleine Kinder. Singen Sie alle Lieder deshalb immer mindestens zweimal. Keine Sorge, das wird nicht langweilig für Ihr Kind. Wiederholung ist der Schlüssel zum Aufbau von Lese- und Schreibfähigkeiten bei unseren Kleinen. Verbinden Sie Kinderreime auch mit Bewegungen, wie z. B. mit den Händen klatschen, mit den Füßen stampfen.

Lernen im Alltag
Lernen kann zu Hause immer stattfinden: beim Essen, beim Einkaufen oder Autofahren. Texte sind überall: auf der Nudelpackung, in Zeitungen, Werbeprospekten, TV-Zeitschriften, auf Einkaufszetteln, in Briefen, Katalogen. Nutzen Sie all die Wörter und Texte im Alltag. Schauen Sie sich in Ihrem Haushalt um. Können Sie irgendetwas Schriftliches finden?

Es ist wichtig, dass Ihr Kind sieht, dass Sie selbst lesen und schreiben. Zeigen Sie Ihrem Kind auch, zu welchem Zweck Sie lesen und schreiben:

  • zur Information (zum Beispiel: Zeitung, Bücher, Werbeprospekte, Gebrauchsanleitung, Kochrezepte, Nachrichten von der Erzieherin, Veranstaltungsinfos)
  • zum Vergnügen (zum Beispiel: Bücher, Zeitschriften, E-Books)
  • zu sozialen Zwecken (zum Beispiel: Brief oder E-Mail an die Großeltern, Glückwunschkarten)

Weitere Informationen und altersgemäße Buchtipps

Quelle

aus dem Lesestart-Newsletter für Netzwerkpartner, 23.10.2020

Mehr Informationen zum Vorlesen auf kindergesundheit-info.de:

Vorlesen und Erzählen – ein Schatz für die Entwicklung

Kinder lieben es, Geschichten vorgelesen zu bekommen. Tolle „Nebenwirkung“: Vorlesen macht schlau!