Die Kinder-Hausapotheke
In eine Kinder-Hausapotheke gehören alle Medikamente und Hilfsmittel, die Eltern für ihr Kind im Fall des Falles schnell zur Hand haben sollten. Hier eine Übersicht.
Empfehlungen zum richtigen Umgang mit Antibiotika
Zur Behandlung von Infektionen beim Menschen, die durch Bakterien verursacht werden, sind Antibiotika die oft einzigen lebensrettenden Arzneimittel. Doch die Anzahl der gegen Antibiotika widerstandsfähigen, sogenannten resistenten Bakterien, nimmt weltweit zu.
Bis zu 80 Prozent der in den Wintermonaten auftretenden Atemwegserkrankungen, die Nase, Ohren, Hals und Lunge beeinträchtigen, werden durch Viren verursacht. Die Einnahme von Antibiotika verschafft bei diesen viralen Infekten keine Erleichterung, da Antibiotika keine ursächliche Wirkung bei Virusinfektionen haben. Zudem können Antibiotika zu unangenehmen Nebenwirkungen wie Durchfall, Übelkeit oder Bauchschmerzen führen.
Anlässlich des Europäischen Antibiotikatages am 18. November 2016 erklärt Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe: „Antibiotika sind eine tragende Säule unserer Gesundheitsversorgung. Wie lange sie noch wirken, hängt maßgeblich davon ab, wie wir sie anwenden. Doch ein Großteil der Antibiotika weltweit wird falsch eingesetzt. Mit der Deutschen Antibiotika-Resistenzstrategie gehen wir im Kampf gegen Antibiotika-Resistenzen voran und haben das Thema auch auf die internationale Agenda gesetzt. Ein grundlegendes Ziel ist es, das Wissen der Patientinnen und Patienten über einen sachgerechten Gebrauch von Antibiotika zu verbessern. Die Informationen der BZgA leisten dazu einen wichtigen Beitrag.“
Unbegründeter oder unsachgemäßer Gebrauch von Antibiotika kann dazu führen, dass Bakterien resistent werden und Antibiotika bei zukünftigen Behandlungen nicht mehr wirken.
„Antibiotika sind leistungsfähige Arzneimittel und sollten immer in enger Absprache mit dem verschreibenden Arzt, der Ärztin oder dem Apotheker eingenommen werden. Wichtig ist auch, die vorgesehene Dauer der Behandlung auch bei Besserung der Symptomatik einzuhalten“, erläutert Dr. med. Heidrun Thaiss, Leiterin der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA). „Die Information der Bevölkerung über einen verantwortungsvollen Gebrauch von Antibiotika hat zum Ziel, die sachgemäße Anwendung von Antibiotika zu verbessern und somit falsche Einnahmen zu verhindern. Auch eine unkritische Anwendung gilt es zu vermeiden. So wissen lediglich 40 Prozent der Befragten der aktuellen BZgA-Studie, dass Antibiotika ausschließlich gegen Bakterien wirken – und nicht gegen Viren.“
Die Daten der bundesweiten Umfrage der BZgA zum Thema Antibiotika zeigen, dass 18 Prozent der Befragten davon ausgehen, dass Antibiotika nur gegen Viren helfen würden. 30 Prozent gehen davon aus, dass Antibiotika gegen Viren und Bakterien wirksam seien.
Informationen der BZgA zum Thema:
- Unter dem Titel „Alle reden von Antibiotika-Resistenzen … Aber was ist das eigentlich?“ informiert die BZgA mit einem Merkblatt und einem Plakat über die Bedeutung der korrekten Einnahme von Antibiotika. Beide Medien liefern neben einfach umsetzbaren Empfehlungen zum richtigen Umgang mit Antibiotika auch allgemein verständliche Informationen zur Entstehung und Problematik von Antibiotika-Resistenzen.
Die Materialien können unter www.bzga.de/antibiotika heruntergeladen werden oder über www.bzga.de/infomaterialien/impfungen-und-persoenlicher-infektionsschutz/hygienematerialien/ kostenlos bestellt werden. - Unter www.infektionsschutz.de/erregersteckbriefe/ sind Bürgerinformationen zu MRSA und multiresistenten gramnegativen Bakterien, kurz MRGN, in mehreren Sprachen zum Download erhältlich.
- Printmedien zur Förderung des persönlichen Infektionsschutzes und Broschüren mit Hygienetipps bei Atemwegsinfektionen und Magen-Darm-Infektionen sind über www.infektionsschutz.de/mediathek/printmaterialien/ kostenlos bestellbar.
- Empfehlungen und Hinweise zur Grippeimpfung finden sich unter www.impfen-info.de/grippeimpfung/.
Quelle
BMG/BZgA-Pressemeldung, 17.11.2016
Informationen zum Thema hier im Portal:
Umgang mit Medikamenten
Bei harmlosen Beschwerden sollte nicht gleich zu Medikamenten gegriffen werden. Bei ernsten Erkrankungen ist dagegen eine medikamentöse Behandlung oft unerlässlich.