Gewitter – Was (nicht nur) Kinder wissen sollten

0-6 Jahre cc by-nc-nd Der Text dieser Seite ist, soweit es nicht anders vermerkt ist, urheberrechtlich geschützt und lizenziert unter der Creative Commons Namensnennung-Nicht kommerziell-Keine Bearbeitung Lizenz 3.0 Germany. Bitte beachten Sie unsere Verwendungshinweise. 19.08.2018

Wenn es blitzt und donnert, gibt es einfache Regeln, um sich und die Kinder vor den Gefahren eines Gewitters weitgehend zu schützen.

Gewitter
© Thinkstock

Gewitter sind vor allem im Hochsommer eine vorübergehende Wettererscheinung, bei der mit dem Blitz eine gewaltige Stromenergie freigesetzt wird. Die dabei erzeugte Hitze dehnt die Luft schlagartig aus, der Donner ist weithin zu hören. Die wenigsten Blitze schlagen auf der Erde ein, wenn aber doch, kann ihre Wirkung sehr gefährlich sein. Hinzu kommen meistens ein heftiger Regen, der zu Überflutungen führen kann, und ein so starker böiger Wind, dass Bäume in Mitleidenschaft gezogen werden.

Ist das Gewitter weniger als 10 Kilometer entfernt, sollten gefährdete Bereiche wie ein freies Feld oder ein einzelner Baum vermieden werden. Vergehen zwischen Blitz und Donner 10 Sekunden und weniger, besteht unmittelbare Blitzschlaggefahr. Wenn man 30 Minuten lang keinen Donner hört, ist das Gewitter vorbei.

Risiken im Freien – Schutz drinnen

So eindrucksvoll die sich verzweigenden Blitze und der grollende Donner auch sein mögen, bei einem Gewitter sollten alle grundsätzlich Schutz suchen – am besten in einem geschlossenen Gebäude, und zwar schnell.

Hier die wichtigsten Verhaltensregeln auch und gerade für Kinder, wenn ein Gewitter heranzieht:

  • Rasch Schutz suchen in einem Haus oder Auto. Häuser haben meist Blitzableiter, das Auto (auch Wohnwagen) leitet den Strom ab in die Erde.
  • Sofort das Schwimmbecken oder den See verlassen – auch wenn man mit einem Boot unterwegs ist – und mindestens 30 m Abstand (ca. 60 Schritte) zum Ufer halten. Wasser leitet den Strom besonders gut.
  • Blitze schlagen gern im höchst gelegenen Punkt ein, und dort sollte nie ein Mensch sein! Deshalb Hügelkuppen, Masten, Türme, Hochsitze und alle (!) Bäume meiden bzw. sofort verlassen und in mindestens 10 m Abstand Schutz suchen. Falls man im Wald ist, sich zwischen den Bäumen aufhalten.
  • Ein Zelt, gar mit Metallgestell, bietet keinen Schutz und muss verlassen werden.
  • Keinen Regenschirm aufspannen und vom Fahrrad/Roller steigen. Beide enthalten Metall, was Blitze anziehen kann.
  • Überhaupt alle aus Metall bestehenden und Strom leitenden Gegenstände meiden, wie zum Beispiel Spielplatzgeräte, Leitern, Metallzäune.
  • Erwischt das Unwetter einen „auf freiem Feld“ oder gar im Gebirge und kein Unterstand ist in Sicht, nicht im Gewitter herumlaufen, sondern an einer tieferen Stelle in die Hocke gehen. Nur die eng beieinander stehenden Füße dürfen den Boden berühren (Hände umschließen die Knie). Warten, bis das Gewitter vorübergeht.
  • Wenn zum Beispiel Kinder in einer Gruppe unterwegs sind und kein Unterschlupf zu erreichen ist, sollen sie sich möglichst einzeln in eine Vertiefung hocken und einander nicht berühren.
  • Im Haus sollten besonders empfindliche Elektrogeräte wie Computer, Fernseher vom Stromnetz getrennt werden, um eine Überspannung nach Blitzeinschlag zu vermeiden.

Die Gefahr, von einem Blitz getroffen zu werden, ist statistisch äußerst gering, trotzdem ist es ratsam, sich rechtzeitig – zum Beispiel vor einem Ausflug „ins Grüne“ – über die aktuelle Wetterlage und Gewitterankündigungen zu informieren, um möglichst gar nicht in ein Gewitter zu geraten. Das gilt insbesondere für Ausflüge im Gebirge, wo sich das Wetter in wenigen Minuten ändern kann und Gewitter wegen der Höhe und der gut leitenden nassen Felsen besonders gefährlich sind.

Angst vor einem Gewitter

Dass Kinder Angst vor Blitz und Donner bekommen, ist nichts Ungewöhnliches. Sie als Eltern sollten dabei vor allem Ruhe bewahren und Ihrem Kind so zeigen, dass es sich keine Sorgen machen muss bzw. dass in aller Ruhe Vorkehrungen (Schutz suchen etc.) getroffen werden. Selbst das schönste Spiel wird abgebrochen, wenn ein Gewitter aufzieht. Vermeiden Sie jede Aufregung und Panik, und bieten Sie den Kindern alternative Spielmöglichkeiten im Haus an.

Mit einem Bilderbuch, einem vorgelesenen Text oder einem Film können Sie Ihrem Kind bei Gelegenheit erklären, was bei einem Gewitter passiert, woher der Donner kommt und worin die Gefahren vor allem von Strom bestehen. Dann wird es auch die Regeln verstehen, die bei Gewitter einzuhalten sind. Und es wird sich vielleicht für das Naturschauspiel interessieren – aus dem Haus heraus:

  • Wer sieht zuerst den nächsten Blitz? Wo war er? Wie sah er aus?
  • Wie groß ist der zeitliche Abstand zwischen Blitz und Donner?
  • Wie zerzaust der Wind die Bäume?
  • Machen die Regengüsse aus dem Weg einen kleinen Fluss?
  • Kann man Gewitter auch nachspielen? 

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