Ein schmerzliches Thema: Der Plötzliche Kindstod

0-12 Monate 03.04.2023

Auch wenn diese Todesfälle seit einigen Jahren stetig zurückgegangen sind, starben 2021 in Deutschland noch 82 Kinder am Plötzlichen Kindstod.

Windrädchen vor blauem Himmel
© Corbis Images

Die Ursachen sind noch nicht abschließend geklärt

Mediziner sprechen vom Plötzlichen Säuglingstod bzw. Kindstod oder Sudden Infant Death Syndrome (SIDS), wenn ein zuvor gesundes Baby oder Kleinkind unerwartet und ohne erkennbare Ursache stirbt. Die meisten Fälle treten im Alter zwischen zwei und fünf Monaten auf; mit zunehmendem Alter nimmt das Risiko dann stetig ab. Jungen sind etwas häufiger betroffen als Mädchen.

Diese plötzlichen Todesfälle können bislang nicht auf eine eindeutige und einzige Ursache zurückgeführt werden. Fachleute gehen heute davon aus, dass verschiedene Faktoren zusammenkommen, wenn Babys an diesem Syndrom versterben. Als eine mögliche Ursache wird beispielsweise eine Unreife des Atemantriebs und eine schwerere Erweckbarkeit vermutet, die dann zu einem Atemstillstand führt. Auch so genannte Enteroviren, die Herzmuskelentzündungen oder Herzrhythmusstörungen hervorrufen können, stehen in Verdacht, am Zustandekommen von SIDS beteiligt zu sein. Studien deuten auch auf ein familiäres Risiko hin, wenn es in der Familie schon einmal zu einem Plötzlichen Säuglingstod gekommen ist.

Eine wirksame Vorbeugung ist möglich

Auch wenn die Ursachen für den Plötzlichen Säuglingstod bislang nicht bis ins Letzte bekannt sind, so konnten durch wissenschaftliche Untersuchungen in den vergangenen Jahrzehnten doch zahlreiche Risikofaktoren aufgedeckt werden. Da sich eine Reihe dieser Risikofaktoren, wie zum Beispiel Bauchlage, Rauchen und Überwärmung, vermeiden lassen, konnten daraus entsprechende Empfehlungen zur Vorbeugung abgeleitet werden. Seitdem Eltern zum Beispiel geraten wird, auf die Rückenlage Ihres Babys beim Schlafen zu achten, ist die Zahl der plötzlichen Todesfälle deutlich zurückgegangen.

Schlafempfehlungen für das 1. Lebensjahr

  • Rückenlage
  • Schlafsack statt Decke
  • Überwärmung vermeiden
  • Feste ebene Kindermatratze
  • keine Nestchen, Felle, Kuscheltiere oder dergleichen im Bett; nichts was die Atemwege verlegen könnte
  • Babybett im Elternschlafzimmer
  • Nichtrauchen
Was Eltern wissen wollen