Was tun bei Heuschnupfen?

0-6 Jahre

Haselnuss und Erle sind die Ersten, die Pollenallergikern alljährlich zu schaffen machen. Durch vorbeugende Maßnahmen können die Belastungen jedoch meist vermindert werden.

Mädchen hält Taschentuch vor Nase
© Getty Images

Tränende und juckende Augen, Niesreiz, eine triefende oder verstopfte Nase, Husten, Atemnot – etwa jedes zehnte Kind im Alter bis zu 17 Jahren zeigt jemals solche typischen Symptome eines Heuschnupfens. Unter den 14- bis 17-Jährigen sind es nach den Ergebnissen der Kinder- und Jugend-Gesundheitsstudie (KiGGS) sogar mehr als 10 Prozent, die Erfahrung mit Heuschnupfen haben.

Heuschnupfen ärztlich abklären lassen

Heuschnupfen gehört zu den sogenannten Inhalationsallergien. Er wird durch den Blütenstaub von Bäumen, Sträuchern, Gräsern oder Kräutern – den Pollen – ausgelöst, der durch den Wind oft kilometerweit durch die Luft getragen wird. Im ausgehenden Winter und im Frühjahr sind es die sogenannten Frühblüher wie Hasel, Erle, Pappel und Birke, die allergische Reaktionen hervorrufen können.

Ein Verdacht auf Heuschnupfen sollte ärztlich abgeklärt werden. Denn aus einem unbehandelten Heuschnupfen kann sich ein allergisches Asthma bronchiale entwickeln.

Bei Nachweis einer Pollenallergie können die Beschwerden durch antiallergisch wirkende Medikamente und vorbeugende Maßnahmen in der Regel deutlich verringert werden.

Wenn der Auslöser der Allergie eindeutig bekannt ist, sollte auch über die Möglichkeit einer spezifischen Immuntherapie, auch Hyposensibilisierung genannt, nachgedacht werden. Bei der Hyposensibilisierung wird dem Körper zunächst eine sehr niedrige, dann langsam steigende Dosis des Allergie auslösenden Stoffes zugeführt. Der Körper wird auf diese Weise über einen längeren Zeitraum Schritt für Schritt an den Stoff gewöhnt, sodass das Abwehrsystem schließlich nicht mehr auf den Allergieauslöser reagiert.

Studien deuten darauf hin, dass die Hyposensibilisierung bei allergischem Schnupfen die Entwicklung von Asthma verhindern kann. Allerdings sollte das Kind in der Regel mindestens fünf bis sechs Jahre alt sein.

Wichtig: Informationen zum Pollenflug

Die wichtigste vorbeugende Maßnahme ist es, den Kontakt zu den Allergie auslösenden Pollen zu vermeiden. Die ist natürlich nicht völlig möglich, besonders nicht bei Kindern, die im Freien spielen und herumtoben wollen und sollen. Hier ist es nützlich zu wissen, wann bestimmte Pollen unterwegs sind und die Konzentration in der Luft besonders hoch ist. So können Sie die Spielzeiten im Freien danach ausrichten.

Pollenbelastung mindern – 10 Tipps

Pollenflugvorhersage

Der Blühbeginn kann sich witterungsbedingt erheblich nach vorn oder nach hinten verschieben. Entscheidend für die Pollenkonzentration in der Luft ist auch das Wetter. So ist die Pollenbelastung bei Regen sehr gering. Warmes, trockenes Wetter mit mäßigem Wind begünstigt dagegen den Pollenflug.

Der Deutsche Wetterdienst veröffentlicht deshalb in Zusammenarbeit mit der Stiftung Deutscher Polleninformationsdienst PID tagesaktuelle Vorhersagen zu den allergologisch wichtigsten Blütenpollen (Hasel, Erle, Birke, Süßgräser, Roggen, Beifuß). Diese Vorhersagen werden unter anderem durch Rundfunk, Fernsehen und Tagespresse verbreitet und können auch im Internet abgefragt werden.

Die Pollenbelastung verringern

Durch umsichtiges Verhalten können allergisch reagierende Menschen die Pollenbelastung für vor allem in Innenräumen erheblich mindern:

  • Informieren Sie sich über den zu erwartenden Pollenflug.
  • Lüften Sie die Wohnung bei starkem Pollenflug nur kurz und nur zu bestimmten Zeiten: In ländlichen Gebieten ist die Pollenkonzentration morgens am höchsten, deshalb hier erst abends lüften. In der Stadt ist es genau umgekehrt. Hier sollten Sie frühmorgens lüften, da die Pollen in städtischen Gebieten besonders in den Abendstunden nach unten sinken.
  • Waschen Sie Ihrem Kind nach dem Aufenthalt im Freien abends die Haare. Andernfalls können sich Pollen aus den Haaren im Kopfkissen festsetzen und werden dann über Nacht eingeatmet.
  • Im Freien getragene Kleidung nicht im Schlafzimmer aufbewahren.
  • Im Auto die Fenster geschlossen halten. Für viele Autos gibt es auch spezielle Pollenfilter für die Lüftungsanlage.
  • Andere Reizfaktoren, wie zum Beispiel Zigarettenrauch, vermeiden.