Ihr Kind feiert bald schon zum zweiten Mal seinen Geburtstag. Vermutlich läuft es mittlerweile schon schneller durch die Gegend, als Ihnen manchmal lieb ist, und überrascht Sie mit neu gelernten Wörtern.
Inzwischen erkennt sich Ihr Kind im Spiegel und wird sich stärker bewusst: "Das bin ich!" Mit jedem Tag sammelt es neue wichtige Erfahrungen und möchte am liebsten alles allein machen. Doch nicht immer klappt alles so, wie Ihr Kind das möchte. Manche Tränen der Enttäuschung sind da allzu verständlich. Auch wenn es Ihnen als Vater und Mutter schwer fällt, Ihr Kind so zu sehen: Mit Enttäuschungen umzugehen und sich nicht unterkriegen zu lassen, gehört zu den wichtigen Lernerfahrungen. Dies gilt auch, wenn Ihr Kind in seiner Entwicklung verzögert ist oder eine Behinderung hat. Bei so einem besonderen Kind fällt es nicht nur Ihnen als Eltern, sondern oft auch anderen Bezugspersonen wie Großeltern oder Erzieherinnen und Erziehern schwer, seine Enttäuschung bei einem Misserfolg mitanzusehen. Für jedes Kind ist es wichtig, dass Sie es immer wieder ermuntern und es so viel wie möglich selbst ausprobieren lassen. Bestärken und loben Sie Ihr Kind, wenn es Ihnen zum Beispiel zunehmend bei der Arbeit "helfen" will - so ungeschickt es auch noch sein mag.
Groß werden wollen kann ganz schön anstrengend sein. Wenn Ihr Kind nach einem aufregenden Morgen erschöpft in seinen Mittagsschlaf fällt, hat es eine Pause redlich verdient - und Sie auch. Allerdings kann es mit dem Mittagsschlaf schon bald vorbei sein: Vielleicht mag es demnächst mittags gar nicht mehr schlafen oder ist nach zehn Minuten schon wieder quicklebendig. Jeder Versuch, es dennoch zum Schlafen zu bewegen, wird wahrscheinlich scheitern. Sie werden sich wohl oder übel auf diese Änderung des bisherigen Tagesablaufs einstellen müssen. Ihr Kind braucht dennoch genügend Ruhezeiten. Lassen Sie es zum Beispiel zwischendurch in Ihrer Nähe auf einer Decke etwas ausruhen. Abends sollten Sie ebenfalls an festen Schlafenszeiten festhalten. Aber bedenken Sie: Auch beim Schlafen sind Kinder ganz unterschiedlich - manche brauchen sehr viel, andere deutlich weniger Schlaf.
Ihr Kind kennt zurzeit nur seine eigenen Wünsche und kann sich noch nicht in andere hineinversetzen. Es kann noch nicht begreifen, dass zum Beispiel sein kleiner Spielgefährte vom Spielplatz traurig ist, weil es ihm die Schaufel weggenommen hat. Und so manches Spiel mit Gleichaltrigen kann urplötzlich durch Schubsen und Schlagen unterbrochen werden. Dieses Verhalten ist für das jetzige Alter normal. Meist geht es nach kurzer Zeit schon wieder friedlich weiter. Wenn dennoch ein Eingreifen notwendig wird, lassen Sie sich in den Streit nicht hineinziehen. Auch Vorwürfe und Schimpfen helfen nicht weiter - im Gegenteil. Am besten spenden Sie nach beiden Richtungen Trost. Klären Sie, was erlaubt ist und was nicht, und schlagen Sie eine möglichst einfache Lösung vor. Denn nicht nur durch den Umgang mit anderen Kindern, auch aus Ihrem Verhalten lernt Ihr Kind, mit anderen zurechtzukommen.
Alles Gute für Sie und Ihr Kind
Ihre Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung
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