Wurmerkrankungen bei Kindern

1-6 Jahre

Wurmerkrankungen sind vor allem bei Kindern gar nicht so selten, aber in unseren Breitengraden zum Glück meist ungefährlich.

Kind sitzt auf der Toilette
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Schlafprobleme, Konzentrationsschwäche, unklare Bauchschmerzen, Blähungen, Übelkeit und Appetitlosigkeit – das sind Beschwerden, die auf ganz unterschiedliche Ursachen hinweisen können. Manchmal stecken Wurmerkrankungen dahinter – eine unappetitliche, aber meist harmlose Angelegenheit.
Besteht der Verdacht auf einen Wurmbefall, sollte das Kind umgehend vom Kinder- und Jugendarzt  bzw. einer -ärztin untersucht werden.

Wurmerkrankungen sind häufig, aber meist harmlos

Wurmerkrankungen sind weltweit verbreitet. Vor allem aufgrund der guten hygienischen Verhältnisse sind sie hierzulande aber deutlich seltener anzutreffen als in tropischen und subtropischen Gebieten. Aber es gibt durchaus Wurmarten (zum Beispiel Madenwürmer), die auch bei uns sehr verbreitet sind.

Zugegeben – Wurmerkrankungen sind eine lästige Angelegenheit. Allein die Vorstellung von Würmern im Körper ihres Kindes (oder in ihrem eigenen!) ist für die meisten Mütter und Väter äußerst unangenehm und vielleicht auch erschreckend. Die in unseren Breitengraden vorkommenden Wurmerkrankungen bei Menschen sind jedoch in den allermeisten Fällen ungefährlich. Sie verlaufen oft völlig harmlos und meist beschwerdefrei; in vielen Fällen werden sie sogar nicht einmal bemerkt. Nur sehr selten treten ernsthafte Komplikationen auf.

Die Infektion erfolgt meist über den Mund

Würmer sind Parasiten des Menschen, das heißt, sie siedeln sich zumeist im Verdauungstrakt des Menschen an und leben dort „auf seine Kosten“.

Bei den hierzulande häufigsten Wurmarten erfolgt die Infektion durch die Aufnahme von Wurmeiern durch den Mund. Wurmeier können sich beispielsweise auf verseuchtem Gemüse, Fallobst, in der Erde oder im Sand (zum Beispiel auf Spielplätzen) befinden. Durch den Verzehr von rohem oder halbgarem, mit Wurmlarven infiziertem Fleisch (bei Bandwürmern) können ebenfalls Wurminfektionen übertragen werden. Die Eier oder Larven entwickeln sich dann im Körper zu ausgewachsenen Würmern. Je nach Wurmart können im Stuhl des Kindes Eier, Würmer oder Wurmteile gefunden werden.

Kleine Kinder sind besonders oft betroffen, weil sie ihre (verschmutzten) Hände, Sand oder Gegenstände in den Mund nehmen.

Wurmerkrankungen lassen sich medikamentös behandeln

Die in unseren Breitengraden gängigen Wurmerkrankungen lassen sich in der Regel vom Arzt bzw. von der Ärztin gut medikamentös behandeln. Die Mittel führen letztendlich zum Tod der Würmer und zu deren Ausscheiden.

Zur Behandlung von Wurmerkrankungen steht eine ganze Reihe von Wirkstoffen zur Verfügung. Welches Mittel zum Einsatz kommt, richtet sich unter anderem nach der Art der Würmer. Bitte beachten Sie:

  • Verschiedene Wurmmittel sollten bei kleineren Kindern (unter 2 Jahren) nicht angewandt werden.
  • Halten Sie deshalb immer Rücksprache mit Ihrem Kinder- und Jugendarzt bzw. -ärztin, bevor Sie Wurmmittel bei Ihrem Kind einsetzen.
  • Während Schwangerschaft und Stillzeit dürfen Wurmmittel in der Regel nicht eingenommen werden.

Oft reicht eine einmalige Einnahme des Mittels; manchmal ist eine dreitägige oder auch längere Behandlung nötig. Meist wird auch eine Wiederholung der Behandlung nach zwei Wochen empfohlen. Ihr Kinder- und Jugendarzt bzw. -ärztin wird das je nach Einzelfall entscheiden.

Wichtig: Auf sorgfältige Hygiene achten!

Ganz besonders wichtig für den Erfolg der Behandlung ist, dass Sie gleichzeitig auf große Hygiene achten, um eine erneute Selbstansteckung und die Ansteckung Ihres Umfelds zu vermeiden:

  • Häufiges und gründliches Händewaschen mit Seife, insbesondere vor dem Essen, nach jedem Toilettengang und nach dem Spielen im Freien.
  • Kurzschneiden der Fingernägel, Vermeiden von Nägelkauen.
  • Sorgfältiges, regelmäßiges Waschen im Pobereich.
  • Tägliches Wechseln der Leibwäsche.
  • Bettwäsche nach der Behandlung wechseln.
  • Waschen von Unterwäsche und Bettwäsche bei mindestens 60° Celsius.
  • Alle Personen im Haushalt informieren und ggf. in die behandlung einbeziehen.

Ausführliche Hygienetipps und anschauliche Materialien zum Händewaschen, Putzen und mehr finden Sie im Themenportal der BZgA 
» www.infektionsschutz.de

Was Eltern wissen wollen