Ein Kind mit Behinderung oder chronischer Erkrankung fördern

0-6 Jahre

Manche Beeinträchtigungen von Kindern können durch eine frühzeitige Förderung ausgeglichen werden. Ein Übermaß an Förderung und Therapien kann jedoch überfordern.

Frau fördert behindertes Kind
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Viele Eltern haben die Sorge, etwas zu versäumen. Sie wollen ihr Kind so gut wie möglich unterstützen. Orientierung und Hilfe bieten Frühförderstellen und Sozialpädiatrische Zentren, die es fast in jeder Gemeinde gibt. Hier arbeiten Ärztinnen und Ärzte der Kinder- und Jugendmedizin, Psychologinnen und Psychologen sowie Fachleute der Physiotherapie, Heilpädagogik, Beschäftigungstherapie (Ergotherapie) oder Sprach- und Stimmtherapie (Logopädie) zusammen.

Jedes Kind will sich entwickeln und lernen

Kinder mit einer Behinderung entwickeln dank der Unterstützung durch erfahrene Fachleute ihre Fähigkeiten und freuen sich an ihren Fortschritten. Denn sie wollen lernen und sich entwickeln – wie jedes Kind.

Wenn Sie ein Kind mit einer Behinderung haben, werden sie vielleicht manchmal denken, dass Ihr Kind in seiner Entwicklung stehen bleibt. Doch auch Ihr Kind lernt! Die Lernschritte sind vielleicht kleiner, Ihr Kind wiederholt bestimmte Spiele oder Verhaltensweisen vielleicht häufiger als andere Kinder oder es braucht für das Erlernen einer Fähigkeit vielleicht viel länger. Aber Sie werden Gespür dafür entwickeln, auf welche Weise Ihr Kind lernt. Und Sie werden mit der Zeit besser als jeder andere wissen, dass Ihr Kind lernt.

Es ist für Eltern schön und befriedigend, ihr Kind in seinen Fähigkeiten zu unterstützen. Aber genauso wichtig ist ein entspanntes und harmonisches Verhältnis zu dem Kind. Zu viel Ehrgeiz kann die Beziehung belasten.

Vielmehr geht es darum, das betroffene Kind in seiner Entwicklung einfühlend zu begleiten und die eigenen Kräfte dabei gut einzuteilen. Es gibt keine perfekten Kinder. Und keine perfekten Eltern.

Eltern-Kind-Beziehung

Kinder mit einer körperlichen oder geistigen Behinderung haben die gleichen Bedürfnisse wie andere Kinder auch. Sie möchten sich angenommen fühlen und Zuwendung erfahren, sie möchten sich mitteilen und verstanden werden. Sie möchten dazugehören.

In der wechselseitigen Beziehung zwischen Eltern und Kind entwickeln auch Kinder mit einer Behinderung in der Regel eine enge Beziehung und Bindung zu ihren nahen Bezugspersonen. Bei manchen Behinderungen, wie zum Beispiel Autismus, zeigt ein Kind jedoch kaum oder gar kein Bindungsverhalten. Für Eltern kann dies sehr belastend sein und ihnen den Zugang und die Beziehung zu ihrem Kind erschweren. Sollten Sie es schwer haben, eine Bindung zu Ihrem Kind zu entwickeln, sprechen Sie mit Ihrem Kinderarzt oder Ihrer Kinderärztin oder anderen Fachkräften Ihres Vertrauens darüber.