fast ein Jahr ist seit der Geburt Ihres Kindes vergangen und aus Ihrem Baby wird nun ein Kleinkind. In den nächsten Monaten wird Ihr Kind deutlicher einen eigenen Willen zeigen. Sein Streben nach Unabhängigkeit wird es schon bald in erste Worte fassen können. Mit einem deutlichen "Nein" behauptet es sich dann gegen Sie und will mehr "allein machen".
Dabei ist Ihr Kind hin- und hergerissen zwischen seinem Wunsch nach Selbstständigkeit und seinem Bedürfnis nach Zustimmung und Zuwendung von Ihnen. Oft genug wird es noch die Erfahrung machen, dass es etwas will, aber noch nicht kann oder darf. Lautstarker Protest und Tränen der Enttäuschung und Verzweiflung bleiben da nicht aus. Hier sind Ihre Gelassenheit und Ihr Verständnis gefragt, damit Ihr Kind lernen kann, mit solchen Gefühlen umzugehen.
Damit Ihr Kind selbstständig und unabhängig werden kann, muss es sich üben und ausprobieren. Hierzu braucht es Lob und Ermutigung ebenso wie Freiraum und Freiheiten. Ebenso wichtig ist es, Regelmäßigkeiten und klare Strukturen im Alltag beizubehalten, Grenzen zu setzen und Regeln festzulegen. Sie bedeuten nicht nur Einschränkung. Sie bieten Ihrem Kind - je älter es wird - auch Halt und Orientierung. Es sucht seine Grenzen und dazu braucht es ein klares Ja ebenso wie ein freundliches, aber entschiedenes Nein.
Bis Ihr Kind ein "Nein" jedoch wirklich versteht, dauert es noch etwas. Von Ihnen als Vater und Mutter sind hier Geduld und Einfühlsamkeit, aber auch Konsequenz gefordert: Bei jedem Verbot sollten Sie sich fragen, ob es wirklich notwendig ist, nach dem Merksatz: "Stelle nur die Regeln auf, die du auch einhalten kannst." Einmal ausgesprochen, sollte ein sinnvolles "Nein" auch ein "Nein" bleiben. Deshalb sollten sich Eltern verständigen und im Grundsatz einig sein, wie sie mit ihrem Kind umgehen und was ihnen in der Erziehung wichtig ist.
Sie sind jedoch nicht nur Mutter und Vater, nicht nur Eltern. Auch Sie selbst brauchen Freiräume. Die Gefahr ist groß, vom Familienalltag völlig vereinnahmt zu werden. Deshalb sollten Sie versuchen, sich regelmäßig Zeit für sich selbst und füreinander zu nehmen. Zeit, um über Ihre Wünsche und Träume, über Ihre Gefühle und Bedürfnisse zu sprechen, aber auch, um hin und wieder allein oder gemeinsam etwas zu unternehmen. Vielleicht haben Sie ja schon einen Babysitter, der abends für ein paar Stunden auf Ihr Kind aufpasst. Oder es gibt Großeltern oder gute Freunde, die sich gern ab und zu um das Kind kümmern - damit Sie sich beide eine notwendige "Auszeit" nehmen können.
Alles Gute für Sie und Ihr Kind
Ihre Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung
Mit Lob und Ermutigung stärken Sie das Selbstvertrauen Ihres Kindes! Regeln und Grenzen helfen Ihrem Kind, sich zurechtzufinden! Was zum jetzigen Zeitpunkt sonst noch wichtig ist und interessant für Sie sein könnte, haben wir nachfolgend für Sie zusammengestellt: