Empfehlungen zur Säuglingsernährung

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Auch in der Ernährung macht ein Baby gewaltige Entwicklungsschritte: von der ausschließlichen Milchernährung über die Beikost allmählich zur Familienkost.

Mann füttert Säugling
© Getty Images

Milch bildet das Grundnahrungsmittel

Im ersten Lebensjahr benötigen Säuglinge eine spezielle Ernährung, denn sie brauchen besonders viel Energie und Nährstoffe. Hinzukommt, dass das Verdauungssystem noch nicht voll ausgereift ist. Auch die Fähigkeit, feste Nahrung zu essen, muss sich noch entwickeln.

  • In den ersten Lebensmonaten bekommen alle gesunden Babys Milch – durch Stillen oder mit der Flasche.    
  • Frühestens mit Beginn des fünften Monats und spätestens mit Beginn des siebten Monats sollte der erste Brei gegeben werden. Die Anzahl der Milchmahlzeiten sollte verringert werden.
  • Zwischen dem zehnten und zwölften Monat kann das Kind beginnen, an der Familienkost teilzunehmen und erhält die Milch nun auch zum Trinken im Becher.
  • Auch nach Einführung der Beikost sollte weiter gestillt werden, solange Mutter und Kind dies möchten.

Stillen Sie Ihr Kind nach Möglichkeit

Wenn möglich, sollten Sie Ihr Kind vier bis sechs Monate ausschließlich stillen:

  • Muttermilch enthält alle wichtigen Nährstoffe in genau der richtigen Zusammensetzung und Menge, wie ein Kind sie zum gesunden Gedeihen braucht.
  • Sie enthält besondere Abwehr- und Schutzstoffe, die ein Kind vor Krankheiten schützen und Allergien vorbeugen.
  • Sie passt sich ganz allein den Ernährungsbedürfnissen des Säuglings an.

Auch Teilstillen ist für das Baby wertvoll.

Auch beim Essen sind Kinder ganz verschieden

Wenn ein Kind Beikost und schließlich Familienkost bekommt, muss es die neuen Lebensmittel auf seinem Speiseplan erst noch kennen lernen. Es muss sich an den Geschmack ebenso wie an die unterschiedliche Beschaffenheit der Lebensmittel gewöhnen. Auch hierbei haben oder entwickeln Kinder Vorlieben und Abneigungen. Auch wie viel gegessen wird, kann von Kind zu Kind, aber auch je nach Situation ganz verschieden sein.

Essen sollte Freude und Genuss bereiten

Essen sollte keinen Stress verursachen und Spaß machen. Dies ist die beste Basis für ein gesundes Essverhalten.

  • Lassen Sie sich bei der Einführung der Beikost von den Bedürfnissen Ihres Kindes leiten.
  • Akzeptieren Sie, wenn Ihr Kind etwas nicht mag, und achten Sie auf Zeichen der Sättigung.
  • Zwingen Sie Ihr Kind nie zum Essen.
  • Machen Sie die Mahlzeiten zu einem Familienereignis und vermeiden Sie hierbei Machtkämpfe und Stress.    
  • Bedenken Sie, dass Kinder auch beim Essen das nachahmen, was sie bei den „Großen“ sehen. Sie übernehmen gute wie auch schlechte Gewohnheiten, die sie oft ein Leben lang beibehalten.

Die Welt der Lebensmittel und Geschmäcker entdecken

Schon durch das Fruchtwasser und die Muttermilch lernt das Kind viele Geschmäcker kennen. Denn das, was die Mutter isst, beeinflusst auch die Ernährung des Babys. Geruch und Geschmack sind bei jeder Stillmahlzeit anders. Für gestillte Kinder ist es später darum oft einfacher, neue Lebensmittel zu akzeptieren.

Eine gute Phase zur Einführung möglichst vieler verschiedener Lebensmittel ist der Beikostbeginn. In diesem Alter lehnen Kinder in der Regel wenig Lebensmittel ab. Die Kinder sollten daher gerne abwechslungsreich aus der Vielfalt der Gemüse-, Obst-, Getreide- und Fleischsorten probieren dürfen. Am Familientisch zu essen erhöht ebenfalls die Lust am Kennenlernen neuer Geschmäcker. Was die Eltern oder die Geschwister essen, ist einfach interessant, selbst wenn es neu ist, und will auch ausprobiert werden.

Kinder machen neue Erfahrungen am liebsten mit allen Sinnen. Lebensmittel schmecken, riechen, anfassen, anschauen und hören ist sehr wichtig. Die Geduld der Eltern lohnt sich hier auf jeden Fall. Manche Geschmäcker müssen mehrmals ausprobiert werden, bis sie akzeptiert werden. Bis zu acht bis zehn Mal Anbieten kann da manchmal nötig sein. Gelingt es erst einmal nicht, sollte Sie es ohne Druck und Zwang einfach noch einmal zu einem späteren Zeitpunkt versuchen.

Bestimmte Lebensmittel vermeiden

Das sollte im ersten Lebensjahr noch nicht auf dem Speiseplan stehen:

  • Kleine, und harte Lebensmittel wie Erdnüsse, Johannisbeeren, Heidelbeeren, kleine Trauben oder Rosinen; Brot sowie Gebäck mit Körnern, Sonnenblumenkernen, Nüssen und Ähnlichem. Auch bei sehr klein geschnittenem festem Obst und Gemüse besteht die Gefahr, dass sie beim Verschlucken in die Luftröhre gelangen.
  • Lebensmittel wie Kohl, Zwiebeln, Hülsenfrüchte und Lauch, die zu unerwünschten Blähungen führen können.
  • Roh- und Vorzugsmilch, Rohmilchkäse (Weichkäse), rohe Wurst- und Fleischzubereitungen zum Beispiel Mettwurst, Teewurst, Hackepeter und Tatar, roher Fisch und rohe Eier. Auch selbstgemachte Majonäse, Soße und Süßspeisen mit rohen Eiern sollte das Baby noch nicht bekommen. Denn rohe tierische Lebensmittel sind häufig mit Krankheitserregern belastet, die besonders bei Kindern zu lebensbedrohlichen Magen-Darm-Erkrankungen führen können.
  • Kurz gebratene Fleisch- und Geflügelprodukte, um einer Salmonelleninfektion vorzubeugen.    
  • Fettes Fleisch, Wurst, in Fett Gebackenes, da diese Speisen für Babys schwer verdaulich sind.    
  • Stark gesalzene und stark gewürzte Lebensmittel und Speisen.
  • Rohes Getreide. Es ist ebenfalls schwer verdaulich und kann unerwünschte Keime enthalten.    
  • Reiner Bienenhonig. Auf diesen sollte im ersten Lebensjahr wegen der Gefahr des sogenannten Säuglingsbotulismus verzichtet werden. Bienenhonig kann Keime eines bestimmten Bakteriums enthalten, die sich bei Kindern in diesem Alter im Darm ansiedeln und dort ein gefährliches Gift bilden können. Unbedenklich ist Honig in Fertigprodukten, da diese Keime durch die ausreichende Erhitzung bei der Herstellung abgetötet werden.
  • Nicht raffinierte, kaltgepresste Öle. Bei der Raffination werden unerwünschte Stoffe zum Beispiel Schadstoffe wie Schwermetalle, Schädlingsbekämpfungsmittel, Schimmelpilzgifte vermindert beziehungsweise komplett entfernt.
  • Zusätzliche Milchprodukte wie zum Beispiel Joghurts, Dickmilch oder Fruchtquark. Sie sind meist mit Zucker versetzt und fördern die Entwicklung von Karies. Zudem erhöhen sie ungünstig die Eiweißaufnahme und verdrängen andere Lebensmittel wie Obst und Gemüse aus der Ernährung, die wichtige und erwünschte Nährstoffe enthalten. (Stand: 28.3.2023)

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