Frühe Hilfen – vernetzte Hilfe vor Ort
Vor allem Babys und Kleinkinder sind auf eine zuverlässige Fürsorge angewiesen. Wenn Eltern allein nicht weiterwissen, ist eine alltagsnahe Unterstützung gefragt.

Die ersten Lebenswochen eines Babys zehren meist besonders an den Kräften von Mutter und Vater. Eltern können hier leicht an ihre Grenzen stoßen – vor allem mit zunehmendem Schlafmangel oder wenn das Baby häufig und lange schreit.
Dies gilt umso mehr, wenn einer allein für das Baby da ist und den Alltag organisieren muss oder die Situation in der Familie aufgrund finanzieller Sorgen, Arbeitslosigkeit oder Krankheit ohnehin schon belastet ist.
Frühe Hilfen – Unterstützung von Anfang an
Frühe Hilfen richten sich an alle Familien, insbesondere jedoch an Familien in besonders belastenden Lebenslagen. Sie sollen Eltern möglichst frühzeitig – das heißt bereits mit Beginn der Schwangerschaft und in den ersten drei Lebensjahren eines Kindes – begleiten und darin unterstützen, dass sich das Kind gesund entwickeln kann. Die Angebote der Frühen Hilfen kommen aus verschiedenen Bereichen wie der Kinder- und Jugendhilfe, dem Gesundheitswesen, der Frühförderung und Schwangerschaftsberatung. Zentral für die Frühen Hilfen sind die Vernetzung der unterschiedlichen Angebote und die multiprofessionelle Zusammenarbeit der Fachkräfte auf kommunaler Ebene. Die Fachkräfte arbeiten eng zusammen. Sie sind in lokalen Netzwerken Frühe Hilfen organisiert.
Die multiprofessionelle Zusammenarbeit ermöglicht es, dass Familien möglichst frühzeitig und passgenau Unterstützung erhalten. Dabei orientieren sich die Angebote der Frühen Hilfen an den Bedarfen der Familien, sie sollen deren Selbsthilfepotenzial stärken und die Elternverantwortung fördern.
Frühe Hilfen – niedrigschwellig und nachhaltig
Die Angebote der Frühen Hilfen reichen von offenen Treffs und Sprechstunden über Familienpatenschaften bis zur längerfristigen aufsuchenden Begleitung durch Familienhebammen und Familien-Gesundheits- und Kinderkrankenpflegende. Sie sind diskriminierungsfrei und einfach zu erhalten. Frühe Hilfen genießen eine hohe Akzeptanz bei Eltern. Sie wirken nachhaltig und sind präventiv.
Der Wissenschaftliche Beirat des Nationalen Zentrums Frühe Hilfen (NZFH) hat bereits 2009 in seiner Begriffsbestimmung festgehalten: „Neben alltagspraktischer Unterstützung wollen Frühe Hilfen insbesondere einen Beitrag zur Förderung der Beziehungs- und Erziehungskompetenz von (werdenden) Müttern und Vätern leisten. Damit tragen sie maßgeblich zum gesunden Aufwachsen von Kindern bei und sichern deren Rechte auf Schutz, Förderung und Teilhabe.“ In seinem Leitbild konkretisiert das NZFH 2014 diese Begriffsbestimmung und betont, dass Frühe Hilfen auf Ressourcen aufbauen und niedrigschwellige Zugänge für psychosozial belastete Familien schaffen.
Publikationen, Materialien und Angebote zu den Frühen Hilfen
elternsein.info
Frühe Hilfen, Tipps fürs Elternsein, Beratungsstellen, Videos, kostenlose Materialien.
zur WebsiteFrühe Hilfen. Ein Überblick
Wie sind Frühe Hilfen organisiert und wie genau arbeiten sie? Und was bieten sie Familien und Kommunen? Information über zentrale Aspekte der Frühen Hilfen.
zur WebsiteNationales Zentrum Frühe Hilfen (NZFH)
Website des NZFH mit Fachinformationen u. a. aus der Forschung und zu Qualitätsentwicklungsprojekten sowie Publikationen und Praxismaterialien für Akteure vor Ort.
zur WebsiteNEST-Material für Fachkräfte zur Unterstützung ihrer Arbeit mit Familien
Speziell für die Arbeit der Fachkräfte in den Frühen Hilfen mit den Familien entwickelte Arbeitsblätter zum Herunterladen.
zur WebsiteLernplattform Frühe Hilfen
Online-Kurse für Fachkräfte in den Frühen Hilfen für das Selbststudium.
zur WebsitePublikationen rund um Frühe Hilfen
Arbeitshilfen, Fachinformationen und Materialien rund um Frühe Hilfen.
zur WebsiteLeitbild Frühe Hilfen – Beitrag des NZFH-Beirats
Das Leitbild (2014) soll allen Fachkräften, die sich mit Frühen Hilfen beschäftigen, Orientierung geben und sie dabei unterstützen, ein gemeinsames Verständnis von Frühen Hilfen zu entwickeln.
zur Website
Frühe Hilfen – Rechtliche Grundlagen
Überblick über die rechtlichen Rahmenbedingungen zu Frühen Hilfen, landesgesetzlichen Regelungen, Beschlüsse der Ministerkonferenzen und sonstigen Beschlüsse und Hintergründe.
zur WebsiteDie Forschung im NZFH
Informationen zu den NZFH-Forschungsbereichen, Studien und Analysen in Form von Steckbriefen, Faktenblättern und Ergebnis-Übersichten.
zur WebsiteBundesstiftung Frühe Hilfen
Die Bundesstiftung Frühe Hilfen fördert dauerhaft die Netzwerke Frühe Hilfen und stellt die psychosoziale Unterstützung von Familien mit Säuglingen und Kleinkindern sicher.
zur Website