Keine Verbindung zwischen Impfen und Autismus - Fachblatt widerruft Studie
Das britische Medizinjournal "The Lancet" hat eine umstrittene Studie widerrufen, welche vor zwölf Jahren einen vermeintlichen Zusammenhang zwischen der Masern-Mumps-Röteln-Impfung (MMR) und Autismus beschrieben hatte.
Die 1998 veröffentlichte Arbeit werde vollständig zurückgezogen, so das Journal, da sich inzwischen mehrere Teile der Studie als inkorrekt erwiesen haben. Die Arbeit hatte bei zwölf britischen Kindern einen Zusammenhang zwischen Darmentzündungen und Entwicklungsstörungen wie Autismus untersucht und dabei auch eine vermeintliche Verbindung mit einer kürzlich erfolgten MMR-Impfung beschrieben.
Auch wenn ein solcher Zusammenhang durch nachfolgende Studien nicht belegt werden konnten und sich die Autoren der seinerzeitigen Studie mehrheitlich bereits vor fünf Jahren von den Schlussfolgerungen der Untersuchung distanziert hatten, wurde die Studie von Impfkritikern als Argument gegen die Masern-Mumps-Röteln-Impfung angeführt. Bis heute wurden Eltern hierdurch immer wieder verunsichert und hatten sich von dieser wichtigen Impfung für ihr Kind abhalten lassen.
Masern können sehr schwerwiegende Komplikationen und Folgeschäden verursachen und gehören vor allem in Entwicklungsländern zu den führenden Todesursachen bei kleinen Kindern. Mit dem jetzigen Widerruf der Studie durch das angesehene Fachjournal könnte das Ziel der Weltgesundheitsorganisation (WHO), die Masern in Europa auszutilgen, wieder etwas mehr Rückenwind bekommen.
Quelle
Ärzte Zeitung, 03.02.2010