Mit drei Jahren aufs Laufrad
Mit den wärmeren Temperaturen lockt wieder verstärkt das "Draußen". Und damit wird auch so mancher Kinderwunsch nach einem eigenen "Gefährt" geweckt. Doch wenn sich Kinder aufs Fahrradfahren vorbereiten, dann am besten ohne Pedal und Kette, heißt es in der aktuellen Meldung der Bundearbeitsgemeinschaft (BAG) Mehr Sicherheit für Kinder.
Sattel, Lenker und zwei Räder: Fertig ist das Laufrad. Laufräder sind beliebte Spielzeuge für Kleinkinder geworden: Sie führen Kinder ans Fahrradfahren heran, ohne sie zu überfordern. Bewusst wird auf Pedale und Kette verzichtet, denn angetrieben werden sie durch Fußabstoßen vom Boden. Richtig eingesetzt, können Laufräder die Körperbeherrschung schulen und Kinder auf sicheres Verhalten im Straßenverkehr vorbereiten.
Ein Laufrad bereitet optimal aufs Fahrradfahren vor
"Das Laufrad bereitet Kinder optimal auf das spätere Fahrradfahren vor", sagt Martina Abel, Geschäftsführerin der BAG Mehr Sicherheit für Kinder in Bonn. "Die Kinder lernen, das Gleichgewicht zu halten, sich im Raum zu orientieren, rechtzeitig zu bremsen oder auszuweichen. Sie gewinnen an Reaktionsfähigkeit und an motorischer Sicherheit."
Das richtige Einstiegsalter für das Laufradfahren hängt von der individuellen Entwicklung des Kindes ab. Manche Laufräder werden bereits für Zweijährige angeboten. In der Praxis erweist sich das jedoch meistens als zu früh, da die Kinder ihre Bewegungsabläufe noch nicht ausreichend beherrschen und die Fahrgeschwindigkeit nicht kontrollieren können. Erst ab dem Alter von zweieinhalb bis drei Jahren sind Kleinkinder reif fürs Laufrad.
Das Laufrad nicht im Straßenverkehr benutzen
Damit es nicht zu Unfällen kommt, sollten Kinder nur in sicherer Umgebung aufs Laufrad steigen, zum Beispiel auf dem Spielplatz oder in der Fußgängerzone. Auf dem Gehweg neben der Straße sind Kinder schnell überfordert, wenn sie auf andere Verkehrsteilnehmer reagieren und Hindernissen ausweichen müssen. Auch wenn der Weg stark bergab geht, sollten Kinder das Laufrad nicht benutzen, weil sie bei hohen Geschwindigkeiten schnell die Kontrolle verlieren können.
"Eltern üben das Laufradfahren mit ihren Kindern am besten auf großen, ebenen Plätzen", sagt Martina Abel. "Die Kinder sollten nie unbeaufsichtigt fahren. Auch ein Helm ist ratsam, nicht nur weil er vor Verletzungen schützt, sondern gleichzeitig auf das Fahrradfahren mit Helm vorbereitet. Eltern sollten mit ihren Kindern klare Regeln
einüben, zum Beispiel in der Nähe einer Straße abzusteigen."
Worauf beim Kauf geachtet werden sollte
Beim Kauf eines Laufrades lohnt es sich, auf das GS-Zeichen zu achten. Bei schlecht verarbeiteten Modellen brach in der Vergangenheit die Lenkergabel. Auch die Radaufhängung ist nicht immer ausreichend stabil. Neben der Verarbeitungsqualität zählt das kindgerechte Design:
- Der Einstieg sollte möglichst tief sein.
- Sattel und Lenker sollten höhenverstellbar sein.
- Das Kind sollte auf dem Sattel guten Halt finden - am besten das Gerät im Laden testen!
Zur Bundesarbeitsgemeinschaft (BAG) Mehr Sicherheit für Kinder e.V.
Die BAG in Bonn ist ein bundesweit tätiger Dachverband und die primär zuständige Lobby zur Verhütung von Kinderunfällen in Deutschland. Mitglieder sind unter anderem Ärzte- und Sportverbände sowie Rettungsorganisationen und technische Dienstleister. Die BAG setzt sich dafür ein, Kinderunfälle zu reduzieren und innovative Präventionsmaßnahmen für Heim und Freizeit zu entwickeln. Sie wird durch das Bundesministerium für Gesundheit, durch Penaten aus dem Hause Johnson&Johnson, durch den Gesamtverband Deutscher Versicherer und weitere Partner gefördert.
Quelle
Pressemitteilung der BAG Mehr Sicherheit für Kinder, Bonn, April 2008