Online-Datenbank informiert über die Sicherheit von Arzneimitteln in Schwangerschaft und Stillzeit

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Schwangere Frauen und stillende Mütter sind oft verunsichert, wenn sie wegen einer Erkrankung Medikamente einnehmen müssen. Kann der Wirkstoff meinem ungeborenen Kind schaden? Kann ich mein Kind dennoch weiterstillen?

Arzneimittelgesetze und Zulassungsbedingungen sorgen in Deutschland für eine hohe Sicherheit neuer Medikamente, aber dennoch gilt es nach wie vor, Risiken zu erkennen und zu vermeiden. Mit einem Aktionsplan zur Verbesserung der Arzneimitteltherapiesicherheit 2008/2009 hat das Bundesministerium für Gesundheit es sich zur Aufgabe gemacht, die Anwendung von Arzneimitteln noch sicherer zu machen. Hierzu gehört auch, Informationen über Arzneimittel für Ärztinnen und Ärzte, Pharmazeutinnen und Pharmazeuten weiter zu verbessern sowie Patientinnen und Patienten verstärkt in die Therapieplanung einzubeziehen.

Eine Maßnahme des Aktionsplanes ist die Datenbank "Arzneimitteltherapiesicherheit in Schwangerschaft und Stillzeit". Die Datenbank wird gefördert vom Bundesministerium für Gesundheit. Denn, so der Parlamentarische Staatssekretär Rolf Schwanitz, "Arzneimitteltherapiesicherheit während der Schwangerschaft ist ein ganz besonders sensibler Bereich. Hier kann gar nicht genug Vorsicht walten - die Gesundheit der Kinder ist auch eine Frage der angemessenen und sicheren Behandlung ihrer Mütter während der Schwangerschaft."

Auch während der Stillzeit ist ein sorgsamer Umgang mit Medikamenten erforderlich und eine eventuell notwendige Medikamenteneinnahme ist mit Fragen und Sorgen verbunden. Doch in den meisten Fällen gibt es immer auch Präparate, bei deren Anwendung Mütter ohne Weiteres weiterstillen können und sollten. Dennoch wird betroffenen Müttern häufig immer noch zu einem unnötigen vorzeitigen Abstillen geraten. In anderen Fällen wird ein verordnetes Arzneimittel aus Unsicherheit vielleicht erst gar nicht eingenommen, obwohl es zur Behandlung einer Erkrankung notwendig und erwiesenermaßen unbedenklich für das Baby ist.

Die neue Online-Datenbank informiert unter anderem Ärztinnen und Ärzte über den aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnisstand zur Wirkung und zu Risiken von bis zu 400 Medikamenten während Schwangerschaft und Stillzeit. Das qualitätsgeprüfte und unabhängige Informationsangebot ist frei zugänglich und auch für Laien verständlich. Schwangeren und stillenden Frauen kann es eine erste Orientierung bieten.

Die Datenbank wurde durch das Pharmakovigilanz- und Beratungszentrum für Embryonaltoxikologie zusammen mit dem Labor für Online-Learning der Technischen Fachhochschule in Berlin erstellt.

Quelle

Pressemitteilung des Bundesministeriums für Gesundheit vom 16.10.2008: Online Datenbank zur Arzneimitteltherapiesicherheit in Schwangerschaft und Stillzeit frei geschaltet

Schaefger, Christof, "Arzneimittel und Stillen - verträgt sich das?" in: BZgA (Hrsg.): Stillen und Muttermilchernährung. Grundlagen, Erfahrungen und Empfehlungen. Gesundheitsförderung konkret Band 3.