Hunde- und Fuchsbandwurm

© Corbis Images
Infektionen mit dem Kleinen Hunde- oder dem Kleinen Fuchsbandwurm sind gefährlich. Sie zeigen sich meist erst zehn und mehr Jahre nach der Ansteckung.
Beim Kleinen Hundebandwurm und beim Kleinen Fuchsbandwurm ist der Mensch "Fehlwirt", das heißt, die Larven gelangen "irrtümlich" in den Menschen. Dennoch entwickeln sie sich im menschlichen Körper zum ausgewachsenen Bandwurm.
Hunde- und Fuchsbandwürmer sind im Gegensatz zum Rinderbandwurm nur wenige Millimeter lang.
In Europa kommt der Kleine Hundebandwurm vor allem in Mittelmeerländern und auf dem Balkan vor; der Kleine Fuchsbandwurm ist vor allem in Süddeutschland (Baden-Württemberg und Bayern), Ostfranken, in der Nordschweiz und in Westösterreich verbreitet. Aber auch im Raum Sachsen, Thüringen und Brandenburg soll die Verbreitung des Fuchsbandwurms stark angestiegen sein.
Die Ansteckung mit dem Hunde- und dem Fuchsbandwurm erfolgt vor allem auf folgenden Wegen:
Der Fuchsbandwurm, aber auch der Hundebandwurm gilt als besonders gefährlich, da Larven in Lunge, Gehirn und Leber eindringen können. Hierdurch kann es unter anderem zu einem tödlichen Leberversagen kommen.
Eine Infektion mit einem Hunde- oder Fuchsbandwurm kann sehr lange Zeit unbemerkt bleiben. Sie wird oft erst festgestellt, wenn sich Zysten und Ähnliches beispielsweise in der Leber gebildet haben, die zu Beschwerden führen.
Zwischen Infektion und Ausbruch der Krankheitssymptome können über zehn Jahre liegen. Während von einer Erkrankung am Hundebandwurm alle Altersgruppen betroffen sein können, sind Infektionen mit dem Fuchsbandwurm bei Kindern und Jugendlichen sehr selten.
Bei einer Infektion mit dem Hunde- oder Fuchsbandwurm ist die Diagnose schwierig, vor allem im Frühstadium. In der Regel kann ein Nachweis der Krankheit über eine Blutuntersuchung und über Ultraschall erbracht werden.
Bei Verdacht auf eine Bandwurminfektion sollten Sie eine ärztliche Praxis aufsuchen.
Da die Erkrankung oft erst Jahre nach der Infektion entdeckt wird, kann neben einer medikamentösen Behandlung auch eine Operation nötig sein. Die Behandlung richtet sich aber nach dem konkreten Einzelfall. Betroffene sollten unbedingt in einem ausgewiesenen Zentrum behandelt werden, in dem eine interdisziplinäre Betreuung sichergestellt ist.