Wie Zahnkaries entsteht

0-6 Jahre

Kinder haben heute deutlich gesündere Zähne. Doch immer noch erkranken viele Kinder an einer oft schmerzhaften und zerstörerischen Karies der Milchzähne.

Muffin mit bunten Streuseln
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Karius und Baktus alias Mutans-Streptokokken

Die Zahntrolle Karius und Baktus, die der norwegische Schriftsteller Thorbjörn Egner in der gleichnamigen Geschichte beschreibt, sind vielen Kindern in der ganzen Welt bekannt.

Bei diesen so anschaulich beschriebenen „Übeltätern“ handelt es sich in Wirklichkeit um sogenannte Mutans-Streptokokken. Dies sind bestimmte Bakterien, die durch ihren Stoffwechsel jene Säuren erzeugen, welche für die Entstehung von Zahnkaries verantwortlich sind.

Diese Säuren greifen den Zahnschmelz an, was sich im beginnenden Stadium manchmal als kreidig-weißer oder bräunlicher Fleck auf dem Zahn zeigen kann. In diesem Stadium ist eine „Reparatur“ noch möglich, wenn weitere schädigende Einflüsse vermieden werden. So kann zum Beispiel der Speichel durch das darin enthaltene Kalzium und Phosphat allerfeinste Defekte im Zahnschmelz wieder ausgleichen und hat hierdurch eine karieshemmende, remineralisierende Wirkung. Allerdings brauchen die Zähne hierzu auch genügend Zeit zwischen den Mahlzeiten.

Wenn allerdings nicht gegengesteuert wird und der Zahnschmelz weiter angegriffen wird, ist Karies die Folge. Unbehandelt greift diese, früher als „Zahnfäule“ bezeichnete, Zahnerkrankung sowohl Milch- als auch die bleibenden Zähne an, was bis zum Verlust des Zahnes führen kann.

Kariesbakterien „lieben“ Zucker

Um sich zu vermehren, brauchen Kariesbakterien vor allem Zucker – und eine „angenehme Umgebung“, sprich Zahnbelag. Insbesondere zuckerhaltige Getränke, Fruchtsäfte, süße Speisen und Süßigkeiten, aber auch versteckte Zucker, zum Beispiel in Ketchup, Senf und Fertiggerichten, tragen somit zur Entstehung von Karies bei. Doch auch Obst, Honig und andere „gesunde“ süße Sachen sind hiervon nicht ausgenommen.

Da die Milchzähne deutlich empfindlicher sind als die bleibenden Zähne, ist eine frühe Mundhygiene durch regelmäßiges Zähne putzen wichtig, um damit den Zahnbelag zu entfernen und einer Zahnschädigung durch Karies vorzubeugen.

Kariesbakterien können auch übertragen werden

Manchen Eltern ist nicht bewusst, dass Bakterien, die Karies verursachen, übertragbar sind. So bekommen manche Kinder Zahnkaries, weil ihre Eltern die Bakterien an sie weitergegeben haben. Dies kann zum Beispiel schon passieren, wenn der Schnuller mit dem Mund befeuchtet oder der Löffel des Kindes abgeleckt wird.

Ständiges Nuckeln an Flasche oder Schnabeltasse hat schmerzhafte Folgen für die Zähne

Für viele Kleinkinder ist es längst Gewohnheit, „ihr Fläschchen“ immer griffbereit zu haben. Doch das unkontrollierte ständige Trinken schädigt nachweislich die Zähne. So ist denn auch die sogenannte Nuckelflaschenkaries im Säuglings- und Kleinkindalter ein ernsthaftes Problem.

Viele Eltern geben ihrem Kind die Saugerflasche abends als Einschlafhilfe oder zur Selbstbedienung mit ins Bett. Aber auch tagsüber werden Saugerflaschen, Schnabeltassen und später dann die Rennfahrerflaschen mit Saugventil gerne und oft zur ständigen Selbstbedienung eingesetzt.

Dieses unkontrollierte Trinken hat jedoch oft schwere und für das Kind sehr schmerzhafte Schäden des Milchgebisses zur Folge. Vor allem die oberen Schneidezähne sind davon betroffen.

All dies gilt natürlich besonders, wenn es sich um süße Getränke wie gesüßter Tee oder Fruchtsäfte handelt. Aber auch Milch und Breie für die Flasche verursachen dies. Denn es ist vor allem auch das unkontrollierte dauerhafte Nuckeln, das schwere Zahnschäden verursachen kann, da es die natürliche Reparatur der Zähne durch den Speichel stört.

Was Eltern wissen wollen