Madenwürmer bei Kindern

1-6 Jahre

Die Infektion mit Madenwürmern ist in Europa die häufigste Wurmerkrankung.

Mädchen wäscht ihre Hände
© plainpicture/Maskot

Wenn Ihr Kind über starken Juckreiz, gelegentlich auch Schmerzen am After klagt (insbesondere in der Nacht) und unter Umständen sogar kleine weiße Würmchen im Kot sichtbar sind, dann handelt es sich aller Wahrscheinlichkeit nach um eine Infektion mit Madenwürmern – die bei uns häufigste Wurmerkrankung (Enterobiasis/Oxyuriasis).

Madenwürmer können etwa fünf bis 13 Millimeter lang werden und sitzen an der Schleimhaut des Darmes. Nachts bewegen sich die Weibchen aus dem Darmausgang heraus, um in den Falten um den After ihre Eier abzulegen – daher der manchmal heftige nächtliche Juckreiz.

Wie infiziert man sich mit Madenwürmern?

  • Die Ansteckung mit Madenwürmern findet in der Regel über Spuren von infizierten Kotresten statt, (zum Beispiel in Erde oder Sand, aber auch an Gegenständen wie Spielzeug), die in den Mund gelangen.
  • Auch über Lebensmittel, die mit Kot verunreinigt sind (zum Beispiel Salat), kann die Infektion übertragen werden.
  • Gerade Kinder stecken sich häufig selbst erneut an, indem sie sich am Po kratzen und dann Wurmeier über die Finger wieder in den Mund gelangen.

 

Welche Symptome können bei einer Infektion mit Madenwürmern auftreten?

Infektionen mit Madenwürmern verlaufen in der Regel völlig harmlos – oft werden sie nicht einmal bemerkt. Durch das Jucken am Po kommt es aber nicht selten zu Schlafstörungen, die sich in Tagesmüdigkeit, Konzentrationsschwäche und Ähnlichem äußern können.

  • In Einzelfällen können in der Darmschleimhaut Entzündungen entstehen.
  • Durch das Kratzen kann es auch am Darmausgang zu Wunden und Entzündungen oder einem Ekzem kommen. Bei Mädchen und Frauen kann die Entzündung auf die Geschlechtsorgane übergehen, und es kann zu vaginalem Ausfluss kommen.
  • In Fällen von besonders schwerem Befall mit Madenwürmern können auch Bauchkrämpfe oder eine Bauchfellentzündung auftreten.

Wie lassen sich Madenwürmer feststellen?

Der Nachweis einer Infektion mit Madenwürmern kann dadurch erbracht werden, dass man morgens einen gewöhnlichen Klebestreifen auf den Bereich um den After klebt und sofort wieder abnimmt. Der Arzt oder die Ärztin kann dann unter dem Mikroskop die Eier sehen, die daran haften geblieben sind. Der Nachweis eines Befalls anhand einer Stuhlprobe ist schwieriger.

Was ist zu tun bei Madenwürmern?

Wenn Sie bei Ihrem Kind Madenwürmer vermuten, gehen Sie zu Ihrem Kinder- und Jugendarzt oder Ihrer Kinder- und Jugendärztin. Am besten machen Sie vorher bereits den Klebestreifen-Test und nehmen den Klebestreifen – zum Beispiel in einem verschlossenen Glas – mit in die Praxis. Dort wird man Ihrem Kind ein Mittel zur Entwurmung verschreiben, sodass es die Würmer schon nach kurzer Zeit wieder loswird.

In der Regel wird bei Madenwürmern empfohlen, gleich bei der ganzen Familie die Entwurmung durchzuführen, da sich enge Kontaktpersonen (eventuell auch außerhalb der Familie) mit hoher Wahrscheinlichkeit ebenfalls angesteckt haben.

Besonders wichtig ist es bei Infektionen mit Madenwürmern, sehr streng auf die Hygiene zu achten:

  • Häufiges Händewaschen,
  • die Unterwäsche täglich wechseln, die Bettwäsche am Tag nach der abendlichen Einnahme des ärztlich verordneten Medikaments,
  • Waschen der Unter- und Bettwäsche bei mindestens 60° Grad Celsius,
  • Kurzschneiden der Fingernägel, Vermeiden von Nägelkauen, Daumenlutschen und Kauen auf Stiften.

Ausführliche Hygienetipps und anschauliche Materialien zum Händewaschen, Putzen und mehr finden Sie im Themenportal der BZgA 
» www.infektionsschutz.de