Keine Angst vor dem Arztbesuch

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In den ersten Lebensjahren ist die kinderärztliche Praxis für Eltern in der Regel die erste „Anlaufstelle“, wenn es um die kindliche Gesundheit und Entwicklung geht.

Mädchen lacht im Gespräch mit Ärztin
© iStock.com/FatCamera

Der Kinderarzt oder die Kinderärztin begleitet die Entwicklung und Gesundheit eines Kindes meist über viele Jahre hinweg. Er oder sie führt die Früherkennungsuntersuchungen und Impfungen durch, behandelt das Kind im Krankheitsfall und ist auch bei Unsicherheiten, Sorgen und Problemen im Alltag häufig die erste Ansprechperson von Eltern.

Checkliste für die Wahl der kinderärztlichen Praxis

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Die Wahl der kinderärztlichen Praxis ist eine wichtige Entscheidung. Sie und Ihr Kind sollten sich gut aufgehoben fühlen.

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Die Wahl der kinderärztlichen Praxis

Die Wahl der kinderärztlichen Praxis ist eine wichtige Entscheidung. Neben der fachlichen Kompetenz und ganz praktischen Aspekten ist es vor allem wichtig, dass Sie und Ihr Kind sich gut aufgehoben fühlen und eine vertrauensvolle Beziehung möglich ist.

Hilfreiche Fragen bei der Wahl der kinderärztlichen Praxis wie auch bei jeder anderen Praxis, die Sie mit Ihrem Kind aufsuchen müssen, sind zum Beispiel:

  • Fühle ich mich ernst genommen? Wird auf meine Fragen und Sorgen eingegangen, auch wenn sie sich vielleicht als unbegründet erweisen?
  • Werde ich über eventuell notwendige Behandlungen und Medikamente genügend aufgeklärt, zum Beispiel über mögliche Nebenwirkungen? Geht der Arzt oder die Ärztin auf meine Bedenken ein und spricht mit mir gegebenenfalls über mögliche Alternativen?
  • Wie einfühlsam und kindgerecht wird auf die kleinen Patienten eingegangen? Spricht der Arzt oder die Ärztin mit dem Kind und erklärt ihm zum Beispiel, was gerade gemacht wird?
  • Ist die Praxis, insbesondere das Wartezimmer, freundlich und kindgerecht gestaltet? Gibt es zum Beispiel eine Spielecke?
  • Bietet die Praxis eine Lösung für gesunde Kinder (z. B. infektfreier Platz), falls Kinder mit einer evtl. ansteckenden Krankheit im Wartezimmer sind?
  • Sind die Termine gut organisiert oder muss ich trotz eines Termins lange Wartezeiten in Kauf nehmen?
  • Ist die Praxis einfach und schnell zu erreichen?
  • Ist der Zutritt zur Praxis mit Kinderwagen oder Rollstuhl geeignet?
  • Wie sind die Öffnungszeiten?
  • Werden gegebenenfalls auch Hausbesuche gemacht?
  • Kennt der Arzt oder die Ärztin die örtlichen Beratungs- und Unterstützungsangebote für Eltern und informiert mich darüber bei Bedarf?

Woran beim Besuch der ärztlichen Praxis zu denken ist

Folgende Unterlagen sollten Sie zu jedem Besuch bei Arzt oder Ärztin mitnehmen:

  • Krankenversicherungskarte,
  • das Kinderuntersuchungsheft (Vorsorgeheft),
  • Impfpass des Kindes.

Am besten notieren Sie sich vorher Stichworte und Fragen, die Sie gern zur Sprache bringen möchten.

Viele Erkrankungen im Kindesalter gehen mit ganz typischen Verläufen einher. Ihre Beobachtungen und Angaben können daher hilfreich für Ihren Arzt oder Ihre Ärztin sein:

  • Wann und mit welchen Symptomen hat die Erkrankung begonnen?
  • Hat das Kind Fieber?
  • Treten im Umfeld des Kindes (zum Beispiel in der Kita, im Freundeskreis) gerade bestimmte Erkrankungen vermehrt auf?

Übrigens muss für Kinder und Jugendliche bis zum vollendeten 18. Lebensjahr grundsätzlich keine Rezeptgebühr bezahlt werden.

Kindlichen Ängsten vorm Arztbesuch vorbeugen

Ihr eigenes Gefühl der Sicherheit und des Vertrauens ist die beste Voraussetzung dafür, dass auch Ihr Kind Vertrauen zu dem Kinderarzt / der Kinderärztin entwickelt und unnötige Ängste gar nicht erst aufkommen. Doch im akuten Krankheitsfall empfindet das Kind manches anders als zum Beispiel bei den regelmäßigen Früherkennungsuntersuchungen: Es fühlt sich ohnehin nicht gut und muss nun wahrscheinlich noch Wartezeiten, viele Menschen, unangenehme Untersuchungen und eventuell Schmerzen, beispielsweise durch Spritzen, aushalten.

Damit in einem solchen Fall nicht ein negativer Eindruck haften bleibt, sollten Sie Ihr Kind auch auf einen solchen „akuten“ Arztbesuch vorbereiten und mit ihm – je nach Alter – im Vorfeld darüber sprechen:

  • Erzählen Sie Ihrem Kind, welche Untersuchungen wahrscheinlich gemacht werden.
  • Erklären Sie ihm, warum es manchmal auch schmerzhafte Eingriffe gibt.
  • Machen Sie Ihrem Kind keine falschen Versprechungen, zum Beispiel dass es die Spritze gar nicht spüren würde. Sie würden hierdurch unter Umständen nur Vertrauen einbüßen.
  • Versichern Sie Ihrem Kind, dass Sie bei ihm bleiben und es nicht allein lassen werden.
  • Durch entsprechende Bilderbücher, Geschichten vorlesen oder „Verarzten“ des Schmusetieres können Sie Ihr Kind auch spielerisch auf den Besuch in der Praxis vorbereiten.

Wann ein Arztbesuch unbedingt erforderlich ist

Wenn sich ein Kind unwohl oder krank fühlt, sind Eltern immer wieder unsicher, ob es sich um etwas Harmloses handelt oder ob ernsthafte Ursachen dahinterstecken, die vom Arzt behandelt werden müssen. Auch wenn Sie Ihr Kind bereits gut kennen, sollten Sie die kinderärztliche Praxis lieber einmal zu viel als zu wenig aufzusuchen.

In jedem Fall sollten Sie sich an den Kinderarzt oder die Kinderärztin wenden,

  • wenn Sie unsicher sind und sich Sorgen machen,
  • wenn Sie die Krankheitszeichen nicht deuten können,
  • bei starken Beschwerden und körperlichen Auffälligkeiten,
  • bei bestimmten Symptomen einer ursprünglich eher harmlosen Erkrankung, wenn zum Beispiel bei Bauchschmerzen gleichzeitig noch andere Symptome wie Durchfall, blutiger Stuhl, Fieber, Erbrechen, Schüttelfrost auftreten. (Stand: 24.07.2017)

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