Wenn das Kind Bauchschmerzen hat

0-6 Jahre

Probleme mit dem Bauch sind bei Kindern keine Seltenheit. Die Ursachen sind vielfältig, und nicht immer haben sie mit dem Bauch zu tun.

Welche Ursachen können Bauchschmerzen haben?

Kinder leiden häufig unter Bauchschmerzen. Probleme mit der Verdauung, ein Darminfekt oder fehlender Stuhlgang über mehrere Tage können die Ursache sein. Zu fettes, süßes oder auch zu üppiges Essen und verdorbene Lebensmittel sind im Kleinkindalter ebenfalls oft Auslöser für Bauchschmerzen. Gerade bei älteren Kindern können sich auch seelische Probleme, Ängste und Stress in Bauchschmerzen äußern.

In der Regel sind solche Bauchschmerzen eher harmlos und verschwinden wieder, wenn die Ursache behoben ist.

Manchmal können Bauchschmerzen aber auch das Alarmsignal einer ernsthaften Erkrankung sein, zum Beispiel einer Blinddarmentzündung, einer Infektion der Harnwege oder einer Nierenbeckenentzündung. Sie können sogar auf eine beginnende Lungenentzündung hinweisen. Auch bei Fieber und bei grippalen Infekten zwickt es oft im Bauch. Seltenere Ursachen sind Vergiftungen, Wurmerkrankungen und Koliken sowie eine Fülle ganz seltener Krankheiten.

Was bei Bauchweh helfen kann

Schmusen, Geschichten vorgelesen bekommen, Lieblingsmusik hören – all dies tut Ihrem Kind auch bei Problemen mit dem Bauch gut.

Gegen manches Bauchweh gibt es auch bewährte und wirkungsvolle Hausmittel. So helfen bei einem verdorbenen Magen oder einem leichten Magen-Darm-Infekt oft schon eine Wärmflasche, eine kleine Bauchmassage und ein Fencheltee. Auch bei Problemen mit der Verdauung lassen sich die Beschwerden meist durch bewährte Hausmittel, wie zum Beispiel Anis- und Kümmeltee, lindern.

Allerdings ist nicht immer und nicht für jedes Kind jedes Mittel gleichermaßen geeignet. Vor allem, wenn Ihr Kind noch ein Baby ist, sollten Sie deshalb am besten vorher mit Ihrem Kinderarzt oder Ihrer Kinderärztin besprechen, welche Hausmittel Sie bedenkenlos anwenden können.

Blähungen vorbeugen und lindern

Blähungen entstehen durch Gasbildungen im Magen-Darm-Trakt und sind in der Regel harmlos. Bei Babys können Blähungen auch dadurch entstehen, dass sie beim Saugen und Trinken viel Luft schlucken. Kleinkinder, die sich ballaststoffreich ernähren, also viel Vollkornprodukte, Gemüse und Obst essen, haben dadurch eher Blähungen als andere Kinder.

Wenn Ihr Kind zu Blähungen neigt, können Sie einiges zur Vorbeugung und Linderung tun:

  • Säuglingen hilft es, wenn sie beim Stillen öfter ein Bäuerchen machen können. So gelangt weniger Luft in den Bauch.
  • Oft hilft es, den Bauch um den Nabel herum im Uhrzeigersinn zu massieren oder ihn leicht – zum Beispiel mit Kümmelöl – einzureiben, um die Beschwerden des Säuglings zu verringern.
  • Kinder, die selbstständig essen, sollten möglichst mit ausreichend Zeit und in Ruhe essen können und die Speisen gut durchkauen.
  • Die Getränke sollten möglichst wenig Kohlensäure enthalten.
  • Üppige Mahlzeiten sollten lieber in kleinere Portionen aufgeteilt werden.
  • Lindernd sind Anis- und Kümmeltee.
  • Stark blähende Lebensmittel wie Kohl oder Hülsenfrüchte sollten die Kinder nur in kleineren Mengen essen.
  • Kleine Gymnastikübungen – zum Beispiel auf dem Rücken liegend mit den Beinen in der Luft „Rad fahren“ oder eine „Kerze“ machen – können ebenso wie ein kleiner Spaziergang so manches Lüftchen lösen.

Verstopfung

Wie oft Kinder Stuhlgang haben, ist sehr unterschiedlich. Manche Kinder haben mehrmals am Tag, andere nur alle paar Tage Stuhlgang. Wenn Ihr Kind nur einmal die Woche zur Toilette muss und der Stuhl sehr fest ist, liegt eine Verstopfung vor.

Kinder mit Verstopfung gehen oft sehr ungern auf die Toilette, klagen über Bauchweh und haben Schmerzen beim Stuhlgang. Die Situation kann sich leicht hochschaukeln und zu einem echten Problem werden.

Allerdings können Sie und Ihr Kind vorbeugend und lindernd einiges tun:

  • Ihr Kind sollte sich viel bewegen und viel trinken.
  • Eine ballaststoffreiche Ernährung mit viel Obst, Gemüse und Vollkornprodukten beugt einer Verstopfung vor.
  • Gut bewährt haben sich als Hausmittel eingeweichtes Trockenobst, Leinsamen, Weizenkleie und der regelmäßige Verzehr von Naturjoghurt.
  • Entspannende Bäder und Bauchmassagen helfen ebenfalls.

Wann bei Bauchschmerzen ein Arztbesuch dringend ist

Blasses Aussehen, anhaltendes Schreien oder Weinen, ein stark gewölbter oder eingezogener Bauch signalisieren meist starke Bauchschmerzen. Das Kind bewegt sich kaum und zieht die Beine an den Körper. Kontrollieren Sie, ob Ihr Kind Fieber hat. Versuchen Sie, es zu beruhigen und ihm etwas Tee zu geben. Wenn sich die Bauchschmerzen nach etwa einer Stunde nicht bessern oder sich der Schmerzanfall wiederholt, sollten Sie Kontakt mit Ihrem Kinderarzt oder Ihrer Kinderärztin aufnehmen.

Auch in folgenden Fallen sollten Sie mit Ihrem Kind dringend die kinderärztliche Praxis aufsuchen:

  • Wenn Ihr Kind akut schwere Bauchschmerzen hat (Blässe, anhaltendes Schreien oder Weinen, ein stark gewölbter oder eingezogener Bauch signalisieren meist starke Bauchschmerzen. Das Kind bewegt sich kaum und zieht die Beine an den Körper).
  • Wenn sich die Bauchschmerzen nach etwa einer Stunde nicht bessern oder sich der Schmerzanfall wiederholt.
  • Wenn gleichzeitig noch andere Symptome wie Durchfall, blutiger Stuhl, Fieber, Erbrechen, Schüttelfrost auftreten.
  • Wenn die Bauchdecke sehr angespannt ist.
  • Wenn sich Ihr Kind nicht beruhigen lässt und generell sehr schlapp wirkt.
  • Wenn die Bauchschmerzen auch nachts auftreten. Wenn Ihr Kind an Gewicht verloren hat.

Wenn die Bauchschmerzen schon länger und ohne erkennbaren Grund bestehen, sollten Sie ebenfalls Ihrem Kinderarzt oder Ihrer Kinderärztin darüber berichten.

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